Zum Inhalt springen

2009

Lese­test Stol­per­wör­ter (Info)

  • von

Eine Mög­lich­keit, um das Lese­ver­ständ­nis auf Satz­ebe­ne (= ein gram­ma­ti­ka­lisch voll­stän­di­ger Satz) zu doku­men­tie­ren, bie­tet der soge­nann­te Stol­per­wör­ter-Lese­test. Man unter­schei­det Satz- und Text­ebe­ne von­ein­an­der. Lese­ver­ständ­nis auf der Text­ebe­ne unter­sucht, inwie­weit es dem Leser gelingt, Zusam­men­hän­ge in einem gesam­ten Text zu erfas­sen und zu beurteilen.

Ich ent­warf neu­lich einen Stol­per­wör­ter-Lese­test mit 10 Sät­zen und ließ ihn vor zwei Wochen schrei­ben. Die Kin­der hat­ten unbe­grenzt Zeit, weil ich beson­de­ren Wert auf das Lese­ver­ständ­nis leg­te und nicht mes­sen woll­te, wie sie mit dem Zeit­druck zurecht kommen.

Test­prin­zip: In jedem Satz steckt ein Wort, das da nicht hingehört.

Ich gehe zu nach Hause.

Auf­ga­be ist es, das fal­sche Wort zu erken­nen und es durchzustreichen.

Ich gehe zu nach Hause.

Allen 16 Kin­dern, die im ers­ten Test drei oder mehr Feh­ler­wör­ter nicht fan­den, gab ich ein 18-sei­ti­ges „Sil­ben-Lese­trai­ning” mit. Dies stell­te ich aus Mate­ria­li­en zur Tobi-Fibel und eige­nen von mir erstell­ten Übun­gen zusam­men. Das Trai­ning bear­bei­te­ten die Kin­der in der Schu­le und zu Hau­se. Wei­ter­le­sen »Lese­test Stol­per­wör­ter (Info)

Leh­rer: gestresst, gemobbt, ausgebrannt?

  • von

Eine Sen­dung vom 28.03.2009 im Ber­li­ner Radio­sen­der Info­ra­dio über Leh­rer, Schu­le und die Zukunft unse­rer Kin­der. Zu Gast ist Prof. Joa­chim Bau­er, Arzt und Neu­ro­bio­lo­ge an der Uni­ver­si­tät Frei­burg und an der Psy­cho­so­ma­ti­schen Hoch­grat­kli­nik im Allgäu.

Im Fol­gen­den stel­le ich ein Tran­skript mit den wesent­li­chen Aus­sa­gen von Prof. Bau­er vor:

  • „Leh­rer­ar­beit ist Bezie­hungs­ar­beit, was in unse­rer Zeit sehr schwer gewor­den ist.”
  • „Der Leh­rer­be­ruf ist der­zeit einer der belast­ends­ten Beru­fe, die die Gesell­schaft zu ver­ge­ben hat und mit dem eines Pilo­ten oder Nar­ko­se­arz­tes vergleichbar.”
  • Die moder­ne Neu­ro­bio­lo­gie zeigt: „Aggres­si­on wird beför­dert von vita­ler Bedro­hung, z.B. durch Schmer­zen. Aus­gren­zung aus einer Gemein­schaft (Wir reden nicht mit dir…, Du gehörst nicht zu uns…) wird vom Gehirn aber genau­so erlebt wie Schmer­zen!” Das ist eine Ursa­che von Amokläufen.
  • Die Neu­ro­bio­lo­gie zeigt auch: „Die Grund­mo­ti­va­ti­on des Men­schen ist, sozia­le Akzep­tanz zu bekom­men.”
  • „Die Gesell­schaft hat unaus­ge­spro­chen in den letz­ten 10–15 Jah­ren die Bezie­hungs­ar­beit auf die Schu­le übertragen.”
  • „Kin­der brau­chen Zuwen­dung.”
  • „Vie­le Eltern aus bil­dungs­na­hen Krei­sen gefal­len sich dar­in, den Leh­rern vor­zu­hal­ten, dass die Schu­le alles falsch macht. Eltern aus bil­dungs­fer­nen Krei­sen ent­zie­hen sich hin­ge­gen der Schule.”
  • „Eine drit­te Grup­pe von Eltern set­zen ihre Kin­der einem enor­men Leis­tungs­druck aus, so dass Angst zum domi­nie­ren­den Affekt wird. Wenn man den Bogen über­spannt, erreicht man am Ende nur weni­ger Leis­tung. Es geht um eine Balan­ce zwi­schen Leis­tung und den Ansprü­chen an Schule.”
  • „Men­schen, die Angst haben, kön­nen nicht gut ler­nen. Angst ist ein Bil­dungs­kil­ler!

Wei­ter­le­sen »Leh­rer: gestresst, gemobbt, ausgebrannt?

Rech­nen mit Fingern?

  • von

Kin­der, die mit Fin­gern rech­nen, wer­den spä­tes­tens ab der Zahl 100 zu „schlech­ten” vor allem aber sehr lang­sa­men Rech­nern. Gute Rech­ner beherr­schen Ablei­tungs­tech­ni­ken, die alle Kin­der zum Ende des 1. Schul­jah­res ver­in­ner­licht haben soll­ten (müs­sen):

Tau­schauf­ga­be: 2 + 7 = 9 denn 7 + 2 = 9
Nach­bar­auf­ga­be: 3 + 4 = 7 denn 3 + 3 = 6
Umkehr­auf­ga­be: 7 – 4 = 3 denn 4 + 3 = 7
deka­di­sche Ana­lo­gie: 13 + 4 = 17 denn 3 + 4 = 7

Wer die­se Tech­ni­ken beherrscht, muss nicht mehr mit Fin­gern rech­nen. Als vor­aus­set­zen­de Fähig­kei­ten gehö­ren dazu, dass das Kind sich im 20er-Raum ori­en­tie­ren kann, eine Vor­stel­lung der Anzah­len auf­ge­baut hat, die Anzah­len im 20er-Raum sofort zei­gen kann und Zah­len in 10er und Einer zer­le­gen kann (14 = 10 + 4).

Auf­bau des Zah­len­raums bis 20 in Punkten:

* * * * * * * * * *

* * * * * * * * * *

Die ers­te Rei­he oben stellt die Zah­len bis 10 dar, die zwei­te Rei­he 11 bis 20. Die Zah­len 1 bis 10 und 11 bis 20 sind jeweils in zwei 5er-Päck­chen geglie­dert. Der gan­ze Zah­len­raum ist also in 4 5er-Päck­chen oder 2 10er-Päck­chen auf­ge­teilt. Die­se Päck­chen, also der Auf­bau in 5er und die 10er Päck­chen, sind für das Ver­ständ­nis sehr wich­tig und müs­sen die Kin­der ver­in­ner­licht haben. Wei­ter­le­sen »Rech­nen mit Fingern?

Fak­to­ren von Schul­erfolg I

  • von

Seit den Ergeb­nis­sen der PISA-Stu­di­en hat die brei­te Mas­se der Bevöl­ke­rung wahr­ge­nom­men, dass der Schul­erfolg von Kin­dern auch vom Bil­dungs­grad der Eltern abhängt. Da „Migran­ten­kin­der” häu­fig, aber natür­lich nicht immer, aus Fami­li­en mit gerin­ge­rem Bil­dungs­ni­veau stam­men, brach­ten die PISA-Ergeb­nis­se her­vor, dass Bun­des­län­der mit hohem „Aus­län­der­an­teil” auch pro­zen­tu­al schlech­ter abge­schnit­ten haben als Bun­des­län­der mit gerin­ge­rem Anteil. Vor allem die Stadt­staa­ten Ber­lin, Bre­men und Ham­burg sei­en hier als Bei­spie­le genannt. Wei­ter­le­sen »Fak­to­ren von Schul­erfolg I

Offe­ner Unter­richt nach Peschel

  • von

Kürz­lich wur­de ich ange­regt durch eine Dis­kus­si­on auf den Namen „Fal­ko Peschel” auf­merk­sam gemacht. Fal­ko Peschel ist Grund­schul­leh­rer und Päd­ago­ge. Er beschäf­tigt sich mit dem The­ma des selbst­or­ga­ni­sier­ten und selbst­be­stimm­ten Ler­nens von Kin­dern. Den Kern die­ses Ler­nens erkennt er in einem Unter­richt, bei dem sich die Kin­der qua­si selbst bzw. gegen­sei­tig unter­rich­ten. Die The­men und… Wei­ter­le­sen »Offe­ner Unter­richt nach Peschel