Eine hochkarätig besetzte Diskussion in einer der letzten hervorragenden Sendungen im dt. Fernsehen: „scobel”. Zu Gast bei Gert Scobel sind Enja Riegel (ehem. Leiterin der Helene-Lange-Schule, die bei PISA am besten abgeschnitten hat), Gerald Hüther (Hirnforscher und Neurobiologe) und Allan Guggenbühl (Kinder- und Jugendpsychologe aus Bern).
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Teil 1
Teil 2
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Zitate aus dem 6. Teil:
- Lehrer haben in der Uni und im Referendariat Fächer gelernt, aber das, was wir in der Schule brauchen, das haben sie da nicht gelernt. Lehrer müssen begeistern und lernen, die Unterschiede zwischen den Kindern wahrzunehmen und aufzugreifen.
- Im Umgang mit Menschen braucht es keine Akademisierung der Ausbildung, sondern praktische Erfahrung.
- Es ist der Ansatz unserer Schulen, dass wir glauben, wir könnten Kinder unterrichten. Man kann niemandem etwas beibringen. Man kann Kinder nicht benutzen wie einen Trichter, wo man oben das Wissen reinfüllt.
- Ein guter Lehrer muss 3 Dinge beherrschen: Er muss Kinder einladen können. Er muss ihnen Mut machen können. Er muss sie inspirieren können. Und damit er das kann, muss er 1. die Schüler in ihrer Verschiedenartigkeit mögen und er muss 2. begeistern können.
- Viele Kinder können ihre Interessen in die Schule nicht mehr einbringen.
- Lernen muss prozessorientiert sein.
- Man braucht mutige Lehrer und Schulleiter.
- Man braucht Zeit, damit Kinder Erfahrungen machen. Das kann man nicht nach Lehrplan abhaken oder nach Schulbuch durchgehen und es häppchenweise verabreichen.
- Man hängt der Illusion nach, dass man einen Lernprozess vorher strukturieren könnte.
Teil 3
Teil 4
Teil 5
Teil 6
Weitergehende Informationen:
die idee am schluss von herr scobel, sich mit dem selbsbewusstsein auch in der schule auseinander zu setzen, finde ich sehr gut. viele jungs in der schule reagieren auf reize vom aussen und können weiter damit nicht umgehen, weil sie nicht wissen was genau in dem eigenen innerem berührt worden ist. mir scheint es so zu sein, dass sie dann von dem getrieben werden, was für sie indivuduell nicht stimmt und werden aggressiv, weil denen nicht geholfen wird, aber sie werden zu einem ausschluss aus der schule oder therapie und strafe oder ritalin verdammt.
daher wird mehr sich aufeinander zu lassen und zu versuchen, was in einem vor sich geht, zu verstehen, nicht so abwegig. aber dafür braucht es wirklich lehrer, die bereits sind sich mit dem jungen unerfahrenen geist auseinander zu setzen. und die schüler sollten lernen können in sich heineinzuschauen und sich fragen, was hat mich jetzt so hässig gemacht und es auch mitteilen zu können und gehört zu werden. dazu müssen sie allerdings lernen, sich besser ausdrücken zu können. das ist schon an sich anstrengend und da können sie ein teil ihrer energie verbrauchen und ruhiger werden. allerdings müssen sie ein feedback bekommen, so wie es unter menschen normal sein sollte. ebenfalls muss man lernen sich mit diferenzen abzufinden, dass wirklich nicht aus einer klasse ein flohzircus wird.
ich habe einen 14jährigen sohn und werde für eine solche unterstützung aus der schule und aus der umwelt sehr dankbar.
meine muttersprache ist nicht deutsch. so kann man bei meinen kommentaren leicht fehler finden.