Heute fällt mir in der Koblenzer Stadtbücherei eine ältere Ausgabe von 2008 der Zeitschrift Focus Schule in die Hand. Darin befand sich ein Artikel mit dem Titel „20 Irrtümer übers Lernen”. Lesenswert – glücklicherweise auch online im Netz.
Ein paar Zitate (richtig gestellte Irrtümer)
„Sportliche Jugendliche erzielen deutlich höhere Bildungsabschlüsse. Sport, so sagen Experten, fördere Teamgeist, Disziplin, Durchhaltevermögen und Selbstbewusstsein.”
„Wann immer es um verstehendes Lernen geht, ist Zeitdruck schlecht.”
„Am besten lernen oder begreifen Kinder, wenn sie entspannt sind. Eltern sollten keinen Druck (schimpfen, strafen) ausüben, denn das führt zu Stress und Frustrationen, die Denkblockaden auslösen können. Verkrampfte Schüler behalten Gelerntes überdies schlechter.”
„Hirnforscher raten Kindern überdies davon ab, vor dem Schlafen einen spannenden Film zu sehen oder ein aufregendes Computerspiel anzufangen. Es besteht die Gefahr, dass frisch erworbenes Wissen nicht ins Langzeitgedächtnis gelangt, sondern von starken emotionalen Reizen überlagert wird.”
„Damit Kinder gedeihen, sind emotionale Sicherheit nötig (durch die liebevolle Zuwendung der Eltern) sowie ausreichend Gelegenheit zum Spiel. Kinder sind von Geburt an neugierig und lernfreudig.”
„Für jede Kleinigkeit gelobte Kinder bekommen ein falsches Selbstbild und verlieren womöglich die Motivation, sich anzustrengen.” (siehe auch Feedback geben)
„Um etwas beherrschen zu wollen, ist Begeisterung und Zeit nötig. Nicht immer muss es Übung sein, im Sinne von Auswendiglernen oder sturem Wiederholen.”
„Was ein Schüler aus seinem vorgegebenen intellektuellen Potenzial macht, hängt laut Lernforscherin Elsbeth Stern dementsprechend ganz entscheidend von drei Faktoren ab: persönlicher Einsatz, Hingabe und Motivation.” (siehe auch Faktoren von Schulerfolg)
„„Die Klasse lernt, indem sie einen Fehler kränkungsfrei zur Kenntnis nimmt”, sagt Lernbuch-Autor Martin Schuster” (Fehlertolerantes Lernen!)
„Kinder lernen nur dann optimal, wenn sie Aufgaben ihrem Alter und ihren Fähigkeiten entsprechend lösen können. Kinder zu Dingen zu zwingen, die sie noch überfordern, gehört laut Lernforscherin Elsbeth Stern zu den größten Fehlern, die Eltern machen können.”