Als ich das erste Mal ein 1. Schuljahr übernahm, fragte ich mich irgendwann, was ich mir da eigentlich mit all den Schnellheftern für Deutsch, Mathe, Sachunterri… antue. Denn wie viel Zeit geht verloren bis alle Kinder den richtigen Schnellhefter gefunden, etwas eingeheftet und wieder alles eingesteckt haben?! Verunsichert darüber, ob es nicht an den Kindern, sondern an mir liegen könnte, versicherten mir befreundete Kolleginnen, dass auch bei ihnen locker 1/3 der Unterrichtszeit allein für diesen Prozess vergeudet werde.
Als das nächste 1. Schuljahr anstand, verzichtete ich auf Schnellhefter. Ich bat die Eltern lediglich darum, zum Abheften von Papier einen großen DIN A4-Ordner anzuschaffen – diese großen mit dem Hebel. Darin hefteten die Kinder einfach chronologisch alles ab, wenn es Papier gab. Hand auf’s Herz: Wer guckt denn später noch in die alten Arbeitsblätter hinein?!
Falls mal ein Blatt – vor allem die Hausaufgabenblätter – mit nach Hause musste, kam es entweder in den einzigen Schnellhefter oder aber in eine Klarsichtfolie (die, die so „halb offen” sind und die Blätter nur hinein gelegt werden müssen). In der Regel freitags hefteten die Kinder dann einfach alles in den großen Ordner ab. Fertig! So haben wir alle viel Zeit gespart.
Die Erfahrung aus der Geschichte: Es muss nicht alles gleich von Anfang gelernt werden. So manches wird in späteren Jahrgängen sehr viel schneller gelernt, wie z.B das Jonglieren mit all den Schnellheftern.