Autor: Wolfgang Weicht – weitere Präsentationen auf Slideshare.net
Dazu passende Zitate:
- „Schüler von heute werden durch Lehrer von gestern auf die Aufgaben von morgen vorbereitet.” (Verfasser unbekannt, in: H. Brosche, S.122)
- „Wir müssen Leute für eine Welt ausbilden, von der wir nicht wissen, wie sie aussehen wird.” (Thomas Robertson, Dekan an der Wirtschaftshochschule Whartonan)
„Ausbilden” ist kein Wort, das wir an allgemein bildenden Schulen gerne hören. „Vorbereiten” ist da viel besser.
Ist es nicht schön, dass diese Vorbereitung auf die Aufgaben von morgen stattfindet? Oder soll das: „Lehrer von gestern” bedeuten, dass sie gerade nicht stattfindet?
Ich mag diese heiteren unangreifbaren Vorwürfe gar nicht. Soll man doch sagen: „Lehrer von gestern können nicht auf die Aufgaben von morgen vorbereiten.” Dann hat man Position bezogen und sich wenigstens angreifbar gemacht.
Es würde helfen, wenn ein gesellschaftlicher Konsens über die Aufgaben von Schulen da wäre.
Thomas,
das Wort „ausbilden” müssen wir einfach so stehen lassen, da es prinzipiell möglich ist, dass seine ursprüngliche Bedeutung während der Übersetzung verloren gegangen ist. Sollte der Dekan von „to educate” gesprochen haben, so entspricht dies im Deutschen ja nicht nur dem Wort „ausbilden”. Lost in Translation – ein ganz wunderbarer Film!
Ist es nicht schön, dass diese Vorbereitung auf die Aufgaben von morgen stattfindet?
Das kann eben prinzipiell nicht funktionieren, weil du die Aufgaben und Probleme von morgen nicht kennst. Niemand tut das.
Oder soll das: „Lehrer von gestern” bedeuten, dass sie gerade nicht stattfindet?
Genau! Es ist bestenfalls der Versuch.
Ich mag diese heiteren unangreifbaren Vorwürfe gar nicht.
Nimm das doch nicht so persönlich. Ich tue es nicht. Das Zitat stellt einen, wie ich finde, philosophischen Zugang her zu dem unauflösbaren Dilemma von der Notwendigkeit im Hier und Jetzt und dessen Sinn für die Zukunft. Anders gesagt: Wenn ich behaupte, dass das, was ich unterrichte, für das Kind später mal notwendig werden wird, dann nehme ich mich selbst für zu wichtig und habe meinen Beruf verfehlt. Dann hätte ich Prophet werden sollen. 😉 Wir können es vermuten, ahnen, prognostizieren, aber wissen tut es niemand.
Ich sehe mich eher als jemand, der Sachen wörtlich nimmt anstatt persönlich… 🙂