In Rheinland-Pfalz werden zum Halbjahr keine Zeugnisse mehr vergeben. Stattdessen setzen sich Lehrer, Eltern und Schüler zusammen und führen gemeinsam ein Gespräch über den Leistungsstand des Kindes. Als Vorbereitung darauf haben eine Kollegin und ich einen Ankreuzbogen erstellt, in dem die Bereiche Deutsch, Mathematik und Sachunterricht etwas ausführlicher erfasst sind.
Ich werde es so handhaben, dass ich diesen Bogen den Eltern zur Einladung zum Gespräch mitgebe. Sie sollen den Bogen, soweit es ihnen möglich ist, ausgefüllt mitbringen.
Die Kinder bereiten sich folgendermaßen vor:
a) Auf einem von mir erstellten Blatt äußern sie sich schriftlich zu diesen drei Punkten:
- Was kann ich schon gut?
- Was kann ich noch nicht so gut? (in Kindersprache hieße es eher: Was kann ich erst so „mittelmäßig”?)
- Dabei soll mir Herr Breuning noch helfen.
Bei einer solchen Einschätzung denke ich automatisch immer an Punkt 8 in diesem Artikel, was auch in der Hattie-Studie gut belegt worden ist.
b) Zusätzlich erhalten die Schüler noch einen Ankreuzbogen, in dem sie ausschließlich ihr Arbeits- und Lernverhalten bewerten.
Das gemeinsame Gespräche werde ich damit einleiten, dass das Kind zunächst über sein Arbeits- und Lernverhalten spricht. Anschließend erzählt es ein wenig über das, was es bei a) aufgeschrieben hat. Dabei werden wir auch auf den Ankreuzbogen der Eltern und den von mir ausgefüllten eingehen. Das wird dann in ein Gespräch über die angekreuzten Unterschiede münden.
Das Ende des Gesprächs bilden schließlich sog. Zielvereinbarungen. Dabei geht es einerseits darum, die Ideen der Eltern und Kinder zu berücksichtigen. Andererseits müssen aber auch die nächsten Lernschritte des Kindes aus der Lehrerperspektive(!) deutlich gemacht und festgehalten werden.
Weitere Informationen: Lehrer-Eltern-Schülergespräch in Rheinland-Pfalz
Ergänzung: Nach dem ersten LESG halte ich fest, dass ich den Redeanteil des Kindes bzw. das Maß meiner Steuerung ganz wesentlich von der sprachlichen Gewandtheit und der Reife des Kindes abhängig machen muss. Ähnliches gilt für die Zielvereinbarungen.