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John Hat­tie im Interview

Hier erläu­tert Hat­tie eini­ge sei­ner zen­tra­len Ergeb­nis­se. Er geht auf die Hal­tun­gen von Leh­rern ein, auf den Begriff „Acti­va­tor” vs. „Faci­li­a­tor” und vie­les mehr.

You­Tube: Visi­ble Lear­ning – An Inter­view with Dr. John Hattie

So wie im Vor­trag von Zie­rer getan, schrei­be ich auch hier eine kur­ze Zusam­men­fas­sung des Inter­views auf, um gezielt an die ent­spre­chen­den Stel­len sprin­gen zu können.

00.25 min: Know your impact as a teacher

Hier geht er auf das „Big Pic­tu­re” sei­ner Stu­die ein: „Es geht nicht dar­um, wer Leh­rer sind. Es geht auch nicht dar­um, was sie tun. Es geht dar­um, wie sie den­ken.” (sie­he auch Mind­frames) „Sei dir dei­ner Wir­kun­gen / dei­nes Ein­flus­ses als Leh­rer bewusst.” Dann folgt alles ande­re Gute.

01.40 min: What is meant by visi­ble learning?

Es geht hier um die­se zwei zen­tra­len Aspekte:

  1. Wie machen wir das Ler­nen der Schü­ler sicht­bar für den Lehrer?
  2. Wie machen wir das Leh­ren für die Schü­ler sichtbar?

Dabei geht es um so etwas wie „lebens­lan­ges Ler­nen”, „selbst­re­gu­lier­tes Ler­nen”, das für Hat­tie aber nichts ande­res ist, als der Punkt, an dem Schü­ler sich selbst als Leh­rer begrei­fen / sehen.

02.55 min: Tea­cher as activator

Hat­tie warnt davor, dass man sei­ne Lis­te von wirk­sa­men Fak­to­ren (am Bei­spiel der TOP 5) ein­fach abhakt und dann sagt: „JETZT ist es guter Unter­richt.” Erschre­ckend ist, dass zum Bei­spiel die Fach­kom­pe­tenz von Leh­rern ganz unten auf der Lis­te steht und offen­bar kei­nen Ein­fluss hat! (über die Ursa­chen infor­miert Klaus Zie­rer, ab 49.30 min)

Hat­tie kämpft / hat Bauch­schmer­zen (strugg­le) mit der Idee von ent­de­cken­dem Ler­nen, von kon­struk­ti­vis­tisch basier­tem Ler­nen oder for­schen­dem Ler­nen. Denn es müs­se immer um ein ange­mes­se­nes Ver­hält­nis von „ober­fläch­li­chem Wis­sen” (Kennt­nis­se und Wis­sen) und „tie­fer­ge­hen­dem Wis­sen” (Den­ken, Stra­te­gien) gehen. Hat­ties Kern­ge­dan­ke ist hier: Du kannst nur über das kri­tisch Nach­den­ken, wovon du etwas weißt.

In Schu­len wür­de auf­ge­hört, wenn man das ober­fläch­li­che Wis­sen ver­mit­telt habe! Und das lie­ge vor allem dar­an, wie in den Klas­sen unter­rich­tet wür­de. Es domi­niert der Leh­rer­vor­trag und „loan acti­vi­ties / low acti­vi­ties”. (Sagt er low oder loan oder…? Viel­leicht kann mir hier jemand weiterhelfen?)

Die Auf­ga­be von Leh­rern ist, Ler­nen zu akti­vie­ren. Dies setzt fol­gen­de Fra­gen vor­aus: Wer ist der Ler­ner? Wo befin­det er sich auf der Rei­se von „Was ist ihm unbe­kannt?” bis „Was möch­te ich, dass er wis­sen soll”? Hat­tie sieht in dem Begriff „Faci­li­a­tor” einen Gui­de, der an der Sei­te steht. (Even­tu­ell lie­ße sich das mit „Lern­be­glei­ter” über­set­zen, wobei auch die­ser Begriff vie­le Inter­pre­ta­tio­nen zulässt. [Anm. von mir]) Der Leh­rer müs­se Schü­lern zei­gen, wo sie hin sol­len und wie es aus­sieht, erfolg­reich zu sein.

Hat­tie emp­fiehlt für die Leh­rer­aus­bil­dung: Hört auf, über das Leh­ren zu leh­ren! Lasst die Metho­den sein. Metho­den machen aus Leh­rern kei­ne guten Leh­rer. Es liegt aber an den Leh­rern, wie sie etwas umset­zen. Wich­tig wäre ihm daher, dass sich aus­zu­bil­den­de Leh­rer nicht als Ler­ner (von Metho­den) sehen, son­dern als Leh­rer von Ler­nern. Dies hat wie­der­um etwas mit den Mind­frames zu tun! Aus Hat­ties Beob­ach­tun­gen her­aus gin­ge es immer dar­um, wie man sich selbst als Leh­rer wahr­neh­me. Die grund­le­gen­de Rol­le sei: Dia­gnos­ti­zie­ren, Ein­grei­fen / Ein­schrei­ten und die Ein­wir­kung über­prü­fen. (Ähn­lich wie in der Pharmazie)

Fort­set­zung folgt…

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