Seit den Ergebnissen der PISA-Studien hat die breite Masse der Bevölkerung wahrgenommen, dass der Schulerfolg von Kindern auch vom Bildungsgrad der Eltern abhängt. Da „Migrantenkinder” häufig, aber natürlich nicht immer, aus Familien mit geringerem Bildungsniveau stammen, brachten die PISA-Ergebnisse hervor, dass Bundesländer mit hohem „Ausländeranteil” auch prozentual schlechter abgeschnitten haben als Bundesländer mit geringerem Anteil. Vor allem die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg seien hier als Beispiele genannt. Dass der Schulerfolg von der sozialen Herkunft des Kindes bestimmt wird, ist für den Sozial- und Erziehungswissenschaftler allerdings nichts Neues. Denn in den unterschiedlichen sozialen Schichten, ist die Leistungsbereitschaft verschieden stark ausgeprägt. Bereits in den 1960er Jahren gab es dazu eindeutige wissenschaftliche Erkenntnisse in Deutschland.
Wovon hängt der Schulerfolg jetzt aber eigentlich ab? In einem Seminar meines Studiums nannte der von mir hoch geschätzte Prof. Dr. Hansjörg Neubert folgende Zahlen.
ca. 40% Intelligenz
ca. 30% Motivation, Leistungs-/Lernbereitschaft
ca. 20% Qualität des Unterrichtsden Rest bilden weitere Faktoren wie Belastbarkeit, soziale Herkunft, gutes Aussehen(!) etc.
Die Zahlen sind grobe Schätzungen in verschiedenen Literaturangaben.
Zur Intelligenz gehören Fantasie, Neugier, Gedächtnisvermögen, logisches Denkvermögen, Auffassungsgabe
Zur Motivation und der Leistungs-/Lernbereitschaft gehören Fleiß, Selbstständigkeit, Durchhaltevermögen, Ausdauer, Interessen
Alles andere sind Eigenschaften, wie zum Beispiel die Belastbarkeit, die soziale Herkunft, Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem, die Einstellung zur Schule, ein positives oder negatives Selbstkonzept des Kindes, das Geschlecht und, wie gesagt, das Aussehen des Schülers(!). Die Attraktivitätsforschung hat nachgewiesen, dass schönere Menschen besser bewertet werden als weniger schöne.
Die oben angegebenen Zahlen zeigen deutlich, dass Motivation und Intelligenz DIE Schlüsselfaktoren für Schulerfolg sind. Wer unmotiviert ist, bringt keine Leistung. Wer dagegen motiviert ist, wird sein Leistungspotenzial (Intelligenz) maximal abrufen. Wer es schafft seinen Unterricht so zu gestalten, dass er alle Kinder motiviert, wird ihre ganz individuellen Leistungspotenziale anzapfen können. Das kann meiner Erfahrung nach besonders erfolgreich ein Unterricht leisten, der individuell an den Schüler angepasst ist (siehe individualisiertes Lernen).
(Nach schriftlicher Rücksprache mit Prof. Dr. Neubert, mit der Bitte die Zahlen zu bestätigen, habe ich heute die Angaben etwas angepasst. Vielen Dank an dieser Stelle!)
siehe auch: Faktoren von Schulerfolg II mit aktuellen Forschungsergebnissen