In den ersten 2–4 Wochen von Klasse 1 hatte ich das große Glück, dass wir täglich von mehreren Studierenden besucht worden sind. So konnten wir uns in Kleingruppen mit den Kindern beschäftigen. Regelmäßig sprachen wir auch über Vorstellungen zu verschiedenen Themen (Jahreszeiten, etc.), damit wir die Kinder besser kennen und verstehen lernen. Wir sprachen auch über bestimmte Aspekte von schulischem Lernen, die uns wichtig erschienen. Einige Gespräche wurden damals stichpunktartig mitgeschrieben. Gestern fiel mir eine dieser Mitschriften in die Hand. Darin steht:
Was heißt für dich „gründlich” arbeiten?
- Nicht einfach aufhören, sondern wenn ich mal nicht weiterkomme, dass ich dann fragen gehe.
- an den Sachen dranbleiben und nicht andere Kinder stören
- schön (gut) arbeiten
- Wenn ich das, was ich anfange, zu Ende mache.
- ordentlich arbeiten
- …
Was heißt für dich „fleißig” sein?
- beim Arbeiten andere Kinder nicht stören
- etwas gut oder schön machen
- Fleißig ist, wenn man fleißig ist.
- Dass ich mich anstrenge
- Dass ich mitarbeite
- Dass ich etwas lerne
- ein Student sagte: Wenn ich mir ein Ziel vornehme und bleibe dran.
- …
Die Gespräche wurden natürlich auch mit den Hintergedanken geführt, dass den Kindern – gaaaaanz langsam – bewusst gemacht werden sollte, dass, wie ich es immer wieder sage, Schule kein Ponyhof sei, ich an alle Kinder gewisse Erwartungen stelle und mich nicht mit allem, was Kinder produzieren, zufrieden gebe.
Haben Kollegen/Kolleginnen ähnliche Gespräche geführt und wollen hier von den Vorstellungen der Kinder berichten?